Monasterium Benedictoburanum

 

Benediktbeuern ist das älteste Kloster Oberbayerns. Seine Gründung als Benediktinerstift fällt mit der bayerischen Bistumsorganisation von 739/40 zusammen. St. Bonifazius hat überlieferungsgemäß seine erste Kirche geweiht.

Der Besitz war Schenkung der Familie der Hosi, der auch der erste Abt Landfrid entstammte. Karl der Große überbrachte dem dritten Abt Elilant die große Reliquie vom rechten Arm des Hl. Benedikt, die den Namen der Abtei Buron in Benediktbeuern änderte.

 

Das Kloster vollbrachte die Besiedelung und Christianisierung der Gegend und besaß schon in karolingischer Zeit eine fruchtbare Schreibstube. Der Verfall des Reiches im 10. Jahrhundert und der der Ungarn-Sturm ließen das klösterliche Leben ersterben. St. Udalrich von Augsburg restaurierte nach 955 die Kirche und errichtete ein Kanonikerstift.

1031 übergab Probst Reginbert das Stift dem Reformabt Ellinger von Tegernsee, der die Observanz der benediktinischen Regel wieder einführte. Nachdem Kaiser Heinrich III. dem Kloster seinen Besitz zurückgegeben hatte, erreichte es seinen kulturellen Höhepunkt unter Abt Walther 1138-68. Goldschmiedekunst und Malerei blühten im Stift, das Sprachdenkmal der Carmina Burana entstand; das Hochtal der Jachenau und das Walchenseeufer wurden der Siedlung eröffnet. Abt Ortolf II. erhielt 1275 die Reichsfürstenwürde und das Pontifical-Recht. 

Auch in der Neuzeit war die Abtei geistig führend. Der Historiker P. Karl Meichelbeck erweckte die kritische Geschichtsschreibung zu neuem Leben. Die 1681-86 neu errichtete Abteikirche weist in den Gewölbebildern Hans Georg Asams die frühesten Fresken der altbayerischen Barockkunst auf. Auch andere namhafte Künstler, wie Joh.B. Zimmermann, Joh. Michael Fischer und Ignaz Günther arbeiteten für das Stift.

Der 63. Abt Karl Klocker mußte 1803 die Aufhebung des Klosters durch die Säkularisation erleben. Archiv und Bibliothek wurden zerrissen und die wertvolle Pinakothek völlig verschleudert. Freiherr Josef von Utzschneider als Besitzer der Gebäude bewahrte sie vor dem Abbruch und bot dem Mathematisch-Optischen Institut Reichenbachs und Fraunhofers Unterkunft in den Klosterräumen. 1818-1929 diente das Kloster staatlichen Zwecken als Invalidenhaus, Genesungsheim und Remontedepot. 1930 übernahmen die Salesianer Don Boscos das Erbe der benediktinischen Vorfahren. Als theologische Bildungsstätte für deutschen Ordensnachwuchs versucht das heutige Kloster die Tradition des ältesten Platzes christlicher Bildung im bayerischen Oberland zu wahren.

Soviel zur Geschichte des Klosters - was sich dort heute alles abspielt, können Sie auf den eigenen Web-Seiten des Klosters Benediktbeuern erfahren